Vergleichende Gedanken eines Hörder-Jungen über die Dortmunder Nordstadt

Kontemplation

oder

Die Zeiten ändern sich - und wir ändern uns mit Ihr!

Die Nordstadt stellt ein Spiegelbild der fantasievollen Architektur eines aufblühenden Industrieimperiums dar, dass den Menschen des hoffnungsspendenden neuen Reviers in einer sinnvollen und fruchtbringenden Symbiose ein auskömmliches und gesichertes Wohlleben, sowie auch ungetrübte sportliche Tätigkeiten und Vereinsgründungen aller Art garantierte!

Zum Beispiel wurde am Mittelpunkt der Nordstadt, dem allseits bekannten "Borsigplatz" - im Jahr 1909 der inzwischen weltweit berühmte Fussballklub "BVB" aus der Taufe gehoben, der seine Gründer und Fans mit zahlreichen Meisterschaften und Titeln reich belohnt und beglückt hat! 

Trotz des Zeitenwechsels und des Niedergangs von Zechen, Fabriken und sonstigen produzierenden Werken blieb und bleibt die stolze Erinnerung an das Planen und Schaffen ihrer Generationen mit ausgeprägtem Traditionsbewusstsein und dem Erhalt und Pflege von eindrucksvollen Industriedenkmälern auf Dauer erhalten!    

In dem „Dortmunder Vorort Hörde" waren ebenfalls große Industriebetriebe angesiedelt, die der Neuzeit auch zum Opfer gefallen sind und anders, als in der Nordstadt, gleich mit der halben Altstadt rigoros geschleift wurden!

Zusätzlich ist das ganze ehemalige Werksgelände mühevoll und zeitaufwendig ausgebaggert und geflutet worden!

Erwähnenswert ist nur die markante "Bessemerbirne", die auf Initiative des kleinen Heimatvereins Hörde von der drohenden Verschrottung -wohl auch, weil sie unzerstörbar ist- verschont blieb und am westlichen Seeufer positioniert wurde! Hier wird immer noch der neue Stadtteil "Phönix-See" erbaut, der aus den Blickwinkeln älterer Bürger im Stil eines nüchternen Kubismus kein Anlass zum Staunen über Vielfältigkeit hergibt!

Statt ein warmherziges und trautes Wohnen zu bieten -wie es in der Nordstadt der Fall ist- repräsentieren die neuen Wohnungen am Phönix-See nur kühle Sachlichkeit und dünkelhafte Distanz, die keine Gefühle zulassen!

Von Tradition kann hier nicht mehr die Rede sein, denn der überwiegende Anteil der Einwohner sind Neubürger, die keinen Bezug zur Hörder Geschichte haben!

Der einzige Leichtathletikverein in Hörde -der Olympische Sportverein "OSV" wurde blasiert umgewandelt in "OSC", weil man nicht mehr bodenständig sondern global hoffte, mit einem neuen "Klub" international werden zu können -was allerdings bis heute nicht gelungen!

Das alles hat der wahrhafte Traditionsverein "BVB" vom Borsigplatz nicht nötig, denn er hat auch mit dem alten Logo von 1909 auf den internationalen Fußball-Arenen bemerkenswerte Erfolge zu verzeichnen!

 

Wilfried Ernst geboren 1934 in Hörde im September 2020

 

Wir bedanken uns bei unserem lieben Vater und Schwiegervater für diesen herrlichen Gastbeitrag

Kirsten und Teja

 

 

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